Wenn man die Entscheidung getroffen hat, möchte man natürlich alles auf einmal.


Der Vogelkauf ist ein Vorhaben, das sehr viel Vertrauen gegenüber dem Verkäufer braucht. Über dieses Thema kann man sicher einen ellenlangen Artikel schreiben oder sogar ein ganzes Buch.

Die Überlegung, was will ich, was möchte ich erreichen, was möchte ich ausgeben und wie wichtig ist mir mein Hobby bzw. meine angehende Glosterzucht. Oder möchte ich nur ein paar Vögel in einer Voliere halten.

 

Ich glaube wenn ich mich für den Gloster entschieden habe, hat man auch ein bestimmtes Ziel vor Augen. Und darüber muss ich mir ganz einfach im klaren sein. Möchte ich nur ein paar Vögel so zum Spaß und zur Freude, dann ist es relativ egal für welchen Züchter ich mich entscheide. Bei dieser Entscheidung spielt wohl überwiegend der Kaufpreis und die Entfernung eine Rolle.

Will man aber an Ausstellungen teilnehmen und nicht nur dabei gewesen sein sondern etwas erreichen, dann sieht die Sache schon ganz anders aus. Jetzt kann ich die nächsten Schritte in Angriff nehmen.

 

Bin ich ein "Anfänger" oder habe ich schon Erfahrung in der Vogelzucht. Das Erste setzt voraus, dass ich mich mit dem Standard der ausgewählten Rasse, hier Gloster Fancy, beschäftige und nicht nur das, sondern diese Standardvorgaben intensiv studiere, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie muss ein Gloster dem Standard entsprechend aussehen. Wenn ich das "einigermaßen" verinnerlicht habe, kommen die nächsten Schritte. Vielleicht vorab: Es gibt zwar einen Standard, es kommt aber immer darauf an welcher Zuchtrichter die Vögel bewertet. Da kann es schon Unterschiede in der Sichtweise geben.

 

Das heißt, Ausstellungen zu besuchen. Am besten so viel wie möglich, um die Gloster in der Realität und wenn möglich, auch die Bewertungen dazu anzusehen, damit man ein entsprechendes "Auge" dafür entwickelt. Gloster-Spezialschauen sollten unbedingt auf dem "Programm" stehen. Ich kenne das aus meinen früheren "Anfängen". Wenn man die Entscheidung getroffen hat, möchte man natürlich alles auf einmal. Hier Besonnenheit an den Tag legen, ist auf jeden Fall von großem Vorteil. Man kann zwar aus Fehlern lernen, es ist aber besser so wenig wie möglich in dieser Sache zu begehen. Denn unterm Strich wirken sich Fehler immer negativ aus. Moralisch und finanziell. Soweit die Theorie.

Ich kann es nur aus meiner Sicht beschreiben. Ich bin in meiner "Züchterlaufbahn" vielleicht schon weit mehr als 35.000 km gefahren. Und das „nur“ für die Vögel. Natürlich in vielen Jahren, um die entsprechenden Züchter kennenzulernen, Ausstellungen zu besuchen und die erhofften Vögel zu bekommen. Diese Einstellung ist bei meinen Vogeleinkäufen immer noch erste Priorität. Die km-Anzahl ist nicht so wichtig also zweitrangig. Jetzt kommt der erste Kontakt zu einem Glosterzüchter. Wenn man Glück hat, wohnt er um die "Ecke" aber wie gesagt, dass hängt vom Interesse und auch vom Zufall ab.

 

Wenn es ein aktiver und ernsthafter Züchter ist, wird er frühestens seine ersten Gloster ab Oktober abgeben.

 

Erst jetzt wird er entscheiden, welche „Kandidaten" er abgeben kann. Nun kommen die Punkte, die je nach persönlicher Einstellung zu berücksichtigen sind. Ist mir der Züchter sympathisch und kann ich zu ihm ein entsprechendes Vertrauen aufbauen, wie sieht seine Zuchtanlage aus, gepflegt oder eher weniger und so weiter....

Da kann man bestimmt schon einige gute Tipps für den Bau der eigenen Zuchtanlage bekommen.

Versuchen Sie nicht nur einen Züchter zu kontaktieren. Besser sind zwei oder drei Züchter, damit man auch eine Vergleichsmöglichkeit hat. Heute hat fast jeder Züchter eine eigene WEB-Seite, da kann man sicher schon eine Menge erkennen, mit wem man es zu tun haben wird. Haben Sie sich für einen oder vielleicht sogar für zwei entschieden, pflegen Sie den noch lockern Kontakt.

Sprechen Sie mit dem oder den Züchtern, über Abstammung, und Zuchtbuchführung, über Futtermodalitäten und was Ihnen noch alles so einfällt. Sie brauchen letztlich bei einer ernsthaften Gosterzucht entsprechende Abstammungs-nachweise, das ist sehr wichtig. Ideal ist er so wie auf dem Foto zum selbst ausfüllen. In ähnlicher Form ist er aber genauso gut. Mit diesen und weiteren Fragen, sollte jeder Züchter keine Probleme haben. Und was nicht unerheblich ist, damit es keine Überraschung gibt, zu welchen Preisen die Vögel zu bekommen sind.

Vielleicht ein kleiner Tipp: werden Sie wachsam, wenn Ihnen ein Züchter seine Vögel in den Himmel lobt und die anderer Züchter "durch die Blume" schlecht macht. Dann sollten Sie nochmal überdenken, ob Sie bei diesem Züchter gut aufgehoben sind.

Wie gesagt, die km sollten eine untergeordnete Rolle spielen. Das kann aber auch nur jeder für sich entscheiden. Für den Einen sind eben 100km schon zu viel, für den Anderen spielen 1000km keine wesentliche Rolle. Wichtig ist auch von Anfang an eine korrekte Zuchtbuchführung, in welcher Form auch immer.

Wenn Sie ein erfahrener Züchter sind, werden Sie den oder die Einkreuzungstiere nach Kriterien auswählen, die ich hier nicht beschreiben brauche.

Zum Schluss kann ich nur sagen, leiten Sie früh genug den Kontakt und die richtigen Schritte ein. Denn wenn Sie ernsthaft Gloster züchten wollen, erwerben Sie Ihre Zuchtvögel nicht unbedingt auf einer Vogelbörse oder von einem Händler. Da weiß man nie........