Die gesteckten Zuchtziele und die Erwartungen

 




Für mich ist die wichtigste und schönste Phase, die Zucht- bzw. die Verpaarungszeit. Hier lege ich teilweise schon sehr früh fest, welche Paarungen für die kommende Zucht vorgenommen werden sollen. In diesem Zeitraum entscheide ich auch, welche Tiere ich abgeben kann. Ich vergleiche die Nachzuchten mit den Eltern, um festzustellen, ob es züchterisch Verbesserungen gegenüber dem Vater und/oder der Mutter, bei den Jungtieren gegeben hat. Auch nach dieser Phase entscheide ich mich manchmal noch anders und verpaare noch so manches vorgesehene Zuchtpaar wieder anders.

 

Im gewünschten und erhofften Fall, erfolgt schon eine theoretische Verpaarung für die nächste Zuchtsaison, in der Hoffnung hier die richtigen Schritte eingeleitet zu haben. Auch in den folgenden Zuchtjahren werden weitere Tiere aus den Ursprungsstämmen, diesen Linien zugeführt um einen bestmöglichen Fortschritt zu erzielen.

 

Die Qualität der Jungtiere zeigt sich natürlich erst abschließend, wenn die Gloster ihre erste Mauser überstanden haben und sich ausreichend entwickeln konnten. Vielleicht entsprechen sie den Eltern, oder im besten Fall, wenn man „richtig“ verpaart hat, sind sie besser als die Eltern geworden. Nach anschließender Selektion der Nachzuchten, werden die entsprechenden Tiere in der weiteren Zuchtfolge wieder innerhalb ihrer Linien verpaart.

 

Nach Ende der Mauser und natürlich auch schon vorher, werden die vielversprechenden Gloster für die anstehenden Ausstellungen und die Zucht im Folgejahr herausgesucht. Jetzt beginnt das Training, welches bei meinen Glostern schon in der ganzen „Volieren-Zeit“ durchgeführt wurde.

Dafür ist an jeder Voliere ein Trainingskäfig angebracht, in den die Gloster mit Leckerbissen, 

wie zum Beispiel Kolbenhirse, gelockt werden. Wenn sie den Käfig erst kennen, werden sie ihn auch ohne Leckerbissen sporadisch aufsuchen.

Wenn der Herbst naht, können die Vögel zu zweit, dritt oder viert, Corona besser allein, für die Vorbereitung auf die Schauen je nach Käfiggröße, eingesetzt werden. Hier können Sie mit einem Schaukäfig das Training fortführen, indem Sie diesen an den Zuchtkäfig hängen und die Vögel diesen selbständig aufsuchen können. Nach ein paar Tagen und gründlicher Kontrolle des Gefieders, kommen sie einzeln in die Zuchtkäfige. Jetzt können beschädigte Federn entfernt werden. Zu den Schauen werden sie entsprechend nachgewachsen sein.

Auf einem Trainingsregal werden die Vögel einzeln in Trainingskäfige mit Außenfütterung gesetzt. Diese Trainingskäfige kommen den Ausstellungskäfigen schon sehr nahe. Hierin verbleiben meine Gloster immer wieder einige Tage. Von großem Vorteil ist auch, wenn der Vogel mit dem Käfig bewegt wird. Soll heißen, dass sich der Gloster schon mal an das Hin und Her der Ausstellungssituation gewöhnen kann.

In dieser Phase können Sie den einzelnen Vogel genau beobachten und seinen Ausstellungs- und/oder Zuchtwert bestens beurteilen. Sie werden schnell herausfinden, welche Kandidaten sich für das Schauwesen eignen und welche Tiere Sie "nur" für die Zucht verwenden wollen.

 

Es ist klar, je besser sich ein Vogel dem Zuchtrichter präsentiert, je größer sind die Erfolgs-Chancen auf einen der vorderen Plätze zu kommen. Die Konkurrenz kann auf manchen Gloster-Spezialschauen schon 40 oder mehr Vögel in einer Schauklasse betragen und es kommen nur die ersten sieben besten Gloster in die Wertung. Es ist nicht ganz einfach einen dieser 7 Plätze zu erreichen. Wenn Sie es allerdings geschafft haben, werden Sie glücklich sein.