Das Absetzen der Jungen in den Babykäfig und in die Volieren
Die erste "Trennung" der Babygloster passiert, wenn die Henne das zweite Gelege beginnen will. Jetzt werden die Babys in den sogenannten Baby-käfig
gesetzt, der direkt vor der Zuchtbox hängt. Es kommt häufiger vor, dass die Henne die Jungvögel als Depot für Nistmaterial sieht und den Babyvögeln die Federn auszieht. Mit dem Babykäfig ist das
kaum mehr möglich. Wenn dann die Jungvögel "betteln" werden sie überwiegend vom Hahn durch das Gitter gefüttert. So kann die Henne ihr zweites Gelege tätigen und das Paar wird auch nicht in
dieser Phase von den bettelnden Jungen gestört. In diesem Käfig wird den Jungvögeln auch schon entsprechendes Futter angeboten. So lernen sie schon selbstständig Futter aufzunehmen. Kolbenhirse
tut hier sehr gute Dienste.
Der Zeitpunkt, an dem die Nachzuchten von Ihren Eltern getrennt werden und das Flügge werden der jungen Gloster ist immer eine kritischer Prozess.
Jetzt muss man sicher sein, dass der Jungvogel auch wirklich schon selbstständig Futter und natürlich auch Wasser aufnimmt. Wenn die Jungvögel ca. 30 Tage alt sind, ist der Zeitpunkt
gekommen.
Hier beobachte ich meine Vögel besonders intensiv, um sofort bei den kleinsten Unregelmäßigkeiten reagieren zu können, um schlimmeres
zu verhindern. Ich achte darauf, dass der einzelne Jungvogel Futter und Wasser aufnimmt. Hier können gute Zuchtergebnisse schnell zu nichte gemacht werden. Die Absetzbox sollte so groß sein, dass
die Jungen auch Ihre ersten Flugversuche starten können. Ist ein Jungvogel erst in eine kritische Situation gekommen, ist es sehr schwer ihn zu retten.
Hier hat es sich bewährt immer ein älteres Tier als "Lehrer" dazu zu setzen. So können die Jungen von diesem Älteren etwas lernen.
Hier beobachte ich sehr gerne die täglichen Fortschritte in der Entwicklung der Jungtiere. Wenn diese Phase des Selbstständig werdens gut überstanden ist, werden die Jungvögel in die vorgesehen Volieren gesetzt.
Ich trenne die Hauben von den Glattköpfen, damit die Hauben der Gloster nicht unnötig von den Consort-
Vögeln attackiert und beschädigt werden. Die Volieren bieten viel Bewegungsfreiheit und andere Vorteile.
Es sind aber nicht nur Vorteile. Viele Züchter, z.B. in Holland und Belgien, haben keine Volieren. Sie haben große Flugkäfige, in denen sich die Vögel auch ausreichend bewegen und ihre Flugmuskeln trainieren können. Diese sollten aber schon über einen Meter lang sein. Das hat den Vorteil, dass der Züchter immer dicht an den Vögeln sein kann und diese erst gar nicht "scheu" werden, wie in einer größeren Voliere. Hier versucht der Gloster immer den größtmöglichen Abstand zum Züchter zu halten.
Jetzt können sie sich über den Sommer bis zum Herbst zu gesunden und kräftigen Tieren entwickeln. Es gibt immer wieder Überraschungen, welche "Entwicklungssprünge" manch ein Gloster da durchlebt. Das bestätigt immer wieder, dass man Jungvögel nicht zu früh abgeben sollte.
Auch die Eltern/Zuchtpaare kommen nach der Zuchtzeit jetzt getrennt in geräumige Außenvolieren, damit sie sich in der frischen Luft von den elterlichen Pflichten und Aufgaben der Zucht, erholen können.